Der ehemalige IBM-Europa-Chef und BDI-Präsident Prof. Dr. Hans-Olaf Henkel hielt gestern einen spannenden Vortrag im Gebäude der Volksbank Karlsruhe. "Was fordert der Markt? Darf der Mensch alles was er kann?" lautet der Titel des Honorarprofessors der Universität Mannheim. Natürlich war Schwerpunkt seiner Rede die Wirtschafts- und Finanzkrise, deren Entstehung die deutsche Politik immer noch nicht aufarbeiten wolle. Und das habe seine Gründe: ca. 70% aller fragwürdigen Hypothekenpapiere wurden von deutschen Staatsbanken gekauft. Verantwortlich für diese Banken seien somit auch deutsche Politiker. Die US-amerikanische Politik hätte ebenfalls versagt und sei gar Verursacher der Immobilienblase in den USA. Amerikanische Politiker haben dafür gesorgt, dass jede Bank in den USA, Baudarlehen auch an kreditunwürdige Kunden ausbezahlen mussten. Die Folgen sind bekannt. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise sollte jedoch nicht zum Anlass genommen werden, die Marktwirtschaft in Frage zu stellen. Man müsse sie beibehalten und neue Regeln einführen, um eine Krise dieses Ausmasses zukünftig zu vermeiden. Es sei immer noch so, dass nur in Ländern mit Marktwirtschaft, Demokratie und Wahrung der Menschenrechte Frieden und Prosperität vorherrsche. Und keine andere Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung habe dies je geschafft. Viele von Henkels Ansichten und Thesen kannte ich bereits aus seinen vielen Auftritten in Talk-Shows, in kleinere Runde jedoch geht er noch weiter und wird noch deutlicher, so mein Eindruck. Es ist gut, dass es hierzulande jemanden wie Henkel gibt, der aus der Unternehmenspraxis kommt und sich an der Realität ausrichtet und Fantasten wie Sarah Wagenknecht oder Gregor Gysi Einhalt gebietet. Unten eine Foto mit Hans-Olaf Henkel, das nach der Veranstaltung aufgenommen wurde.
